Erschienen in:
01.06.2004 | Originalien
Verlauf der akuten und chronischen Neuroborreliose nach Behandlung mit Ceftriaxon
verfasst von:
Prof. Dr. R. Kaiser
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Zwischen 1990 und 2000 wurden insgesamt 101 Patienten mit einer klinisch und liquordiagnostisch (Pleozytose, erhöhter borrelienspezifischer Antikörper-Index) gesicherten akuten (N=86) bzw. chronischen (N=15) Neuroborreliose über jeweils 2 bzw. 3 Wochen mit 2 g Ceftriaxon i.v. pro Tag behandelt. Die Patienten wurden nach 3, 6 und 12 Monaten klinisch und serologisch nachuntersucht. Nach 6 Monaten war die Erkrankung bei 93% der Patienten mit akuter und bei 20% der Patienten mit chronischer Neuroborreliose ausgeheilt. Nach einem Jahr betrug die Heilungsrate bei der akuten Neuroborreliose 95% und bei der chronischen Neuroborreliose 66%: Bei 4 Patienten mit akuter Neuroborreliose bestanden noch leichte Fazialisinnervationsstörungen, bei 5 Patienten mit chronischer Neuroborreliose noch Störungen der Motorik und Koordination. Fazit: Die Häufigkeit residualer Symptome bei der akuten Neuroborreliose entspricht der Spontanprognose idiopathischer Fazialisparesen, die Prognose der chronischen Neuroborreliose ist meist ungünstiger und korreliert mit der Dauer der Symptomatik bis zur Diagnosestellung.