Erschienen in:
01.12.2003 | Aktuelles
Die Neuroprotektion bei Hirntumoren
Sinn oder Unsinn aus pathophysiologischer Sicht?
verfasst von:
Dr. B. Schaller
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Hämodynamische oder metabolische Veränderungen des peritumoralen Hirngewebes sind bisher nur teilweise untersucht, insbesondere wenn eine zusätzliche—tumorbedingte—(sub)totale, extraluminale Kompression der Karotis oder anderer Hauptgefäße der intrakraniellen arteriellen Versorung des zentralen Nervensystemes vorliegen. Möglicherweise können Parallelen zu den bereits bekannten Untersuchungen bei chronisch minderdurchbluteteten Hirnregionen im Rahmen einer hochgradigen Stenose bei atherosklerotisch veränderter Carotis interna herangezogen werden. Von diesem Standpunkt aus, scheint es, dass der CBF/CBV-Quotient und die Sauerstoffextraktionsrate—falls notwendig in Verbindung mit dem etablierten Ballon-Okklusions-Test—eine zusätzliche diagnostische Möglichkeit darstellen, um den Zustand von hinsichtlich der Sauerstoffversorgung gefährdeten peritumoralen Hirngewebe besser zu charakterisieren. Eine therapeutische Strategie für eine möglicherweise Erfolg versprechende pharmakologische Neuroprotektion sollte sich auf diese Parameter stützen. Es bleibt umstritten, ob dieses klinische Phänomen in näherer Zukunft eine der therapeutischen Domänen darstellt, welche durch die ischämische Präkonditionierung beeinflusst wird.