Erschienen in:
01.02.2004 | Übersicht
Zerebrale Mikrodialyse beim Schlaganfall
verfasst von:
Dr. C. Berger, C. Dohmen, M. H. Maurer, R. Graf, S. Schwab
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Die zerebrale Mikrodialyse ist ein invasives Verfahren zum neurochemischen Monitoring des Gehirns, das bei intensivmedizinisch zu überwachenden Patienten mit Subarachnoidalblutungen oder schweren Schädel-Hirn-Traumen etabliert ist. Wir stellen die an 50 Schlaganfallpatienten gewonnenen Ergebnisse der Projektgruppen „Zerebrale Mikrodialyse“ des Kompetenznetzes Schlaganfall vor, die wegen einer großen, potenziell raumfordernden Ischämie im Territorium der A. cerebri media intensivmedizinisch behandelt werden mussten. Durch Korrelation von Mikrodialysedaten mit computertomographischen Verlaufsuntersuchungen konnten wir die neurochemischen Charakteristika von nicht infarziertem Hirngewebe, an die Infarktzone angrenzendem Hirngewebe sowie den Infarktkern definieren. Ferner lassen sich zeitgemittelte Messwerte mit initialen PET-Untersuchungen korrelieren und so neurochemische Prädiktoren für einen malignen Verlauf des Schlaganfalls beschreiben. Wir diskutieren die Wertigkeit und Vorhersagekraft der Methode bezüglich des klinischen Langzeitergebnisses im Kontext mit anderen Anwendungsgebieten der zerebralen Mikrodialyse und erörtern die Vor- und Nachteile dieser Methode als Monitoringverfahren.