Erschienen in:
01.03.2005 | Übersichten
Zur Wirksamkeit von Angehörigengruppen bei Demenzerkrankungen
verfasst von:
A. Kurz, J. Hallauer, S. Jansen, J. Diehl
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Die Beratung der versorgenden Angehörigen ist ein unentbehrliches Element der Behandlung Demenzkranker. Die empirische Forschung auf diesem Gebiet hat gezeigt, dass Selbsthilfegruppen subjektive Erfolgsmaße wie emotionalen Rückhalt, sozialen Kontakt und Kontrolle über die eigene Lebenssituation positiv beeinflussen können. Dadurch erleichtern sie die Pflege und führen zu einer psychischen Entlastung. Eine Wirkung auf objektive Zielgrößen wie Zeitaufwand für die Versorgung der Patienten oder Häufigkeit von Pflegeheimeinweisungen ist für Selbsthilfegruppen bisher jedoch nicht nachgewiesen worden. Expertengeleitete Beratungsprogramme dagegen haben je nach ihren Schwerpunkten signifikante Effekte auf psychische und psychosomatische Probleme, pflegerische Kompetenz, Stressmanagement und Bewältigung von problematischen Verhaltensweisen. Derartige Interventionen für pflegende Angehörige waren in verschiedenen Ländern auch wirksam im Hinblick auf die Verzögerung von Pflegeheimeinweisungen der Patienten. Dadurch kommt ihnen möglicherweise eine beträchtliche gesundheitsökonomische Bedeutung zu.