Erschienen in:
01.07.2005 | Originalien
Wer kommt woher, wer geht wohin?
Behandlungswege stationär-psychiatrischer Patienten
verfasst von:
B. Hübner-Liebermann, H. Spießl, C. Cording
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 7/2005
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Zusammenfassung
Auf Grundlage der psychiatrischen Basisdokumentation wurden Prädiktoren für Einweisung und ambulante Weiterbehandlung in Regressionsmodellen an 4066 Patienten analysiert. 25,7% der Patienten kamen ohne Einweisung selbstständig zur Aufnahme, 18,4% wurden vom Allgemeinarzt, 9,8% vom Nervenarzt/Psychiater überwiesen. Vom Allgemeinarzt kamen vermehrt Bewohner von Alten-/Pflegeheimen und Patienten mit affektiver Störung oder Schizophrenie. Von Nervenärzten/Psychiatern eingewiesene Patienten waren häufiger Bewohner therapeutischer Wohnheime, länger als 3 Monate erkrankt und mit Atypika oder SSRI vorbehandelt. Für 83,1% aller Patienten wurde eine Weiterbehandlung eingeleitet, meist durch den Allgemeinarzt (49,4%) oder Nervenarzt/Psychiater (32,1%). Die Weiterbehandlung durch den Allgemeinarzt erfolgte häufiger bei älteren Patienten und Suchterkrankungen. Eine Einweisung durch den Nervenarzt/Psychiater und die Diagnose einer Schizophrenie oder affektiven Störung führten vermehrt zur Weiterversorgung durch den Facharzt. Angesichts der geringen Zuweisungsrate von Allgemeinärzten und Nervenärzten/Psychiatern muss eine Verbesserung der Zusammenarbeit angestrebt werden.