Erschienen in:
01.09.2005
Albträume bei Patienten mit Alzheimer-Demenz durch Donepezil
Therapeutischer Effekt ist abhängig vom Einnahmezeitpunkt
verfasst von:
M. Singer, B. Romero, E. Koenig, H. Förstl, H. Brunner
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 9/2005
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Zusammenfassung
Die Alzheimer-Demenz (AD) geht mit einem cholinergen Defizit im Nucleus basalis Meynert und anderen Hirnstrukturen einher. Von den Acetylcholinesterasehemmern (AChEI) Donepezil, Rivastigmin und Galantamin wurde die positive Wirkung auf kognitive Funktionen und den Verlauf der AD in verschiedenen Studien nachgewiesen. Diese Substanzen beeinflussen die Schlafqualität, insbesondere die Traumqualität und -quantität. Wir untersuchten daher den Zusammenhang von einer unterschiedlichen tageszeitlichen Verabreichung von Donepezil mit Albträumen bei Patienten mit AD. Bei 8 Patienten fanden wir einen eindeutigen Zusammenhang von Albträumen und abendlicher Gabe der Substanz. Nach Umstellung der Donepezil-Gabe auf den Morgen traten Albträume nicht mehr auf. Wir postulieren eine Aktivierung visueller Assoziationskortexbereiche im REM-Schlaf durch Donezepil zusammen mit einer krankheitsbedingt verminderten Verarbeitungsfähigkeit von Umweltreizen als Ursache der Albträume.