Präsenile Demenzen in Gedächtnisambulanzen — Konsultationsinzidenz und Krankheitscharakteristika

Die Studie beschreibt die Verteilung der in Gedächtnissprechstunden diagnostizierten Neuerkrankungen an präseniler Demenz und gibt eine Schätzung der Konsultationsinzidenz für die Stadt München und die umliegenden Landkreise. Berücksichtigt wurden 12 Gedächtnissprechstunden aus der Schweiz und aus Deutschland, darunter alle 4 Münchener Einrichtungen. Insgesamt wurden 267 Patienten mit einem Krankheitsbeginn im Alter von weniger als 65 Jahren erfasst. Davon waren nur 16 Patienten (6%) jünger als 50 Jahre. Männer und Frauen waren etwa gleich häufig betroffen. Häufigste Diagnose war die Alzheimer-Demenz (67%), gefolgt von frontotemporalen Degenerationen (13,5%) und von vaskulären Demenzen (5,6%). Die Konsultationsinzidenz belief sich auf 8,3 demenzielle Neuerkrankungen pro Jahr unter 100.000 Personen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren, die Inzidenzrate der Alzheimer-Demenz betrug 6,3:100.000. Gedächtnisambulanzen erfüllen für Patienten mit präseniler Demenz offenbar eine wichtige Versorgungsfunktion, denn sie werden bevorzugt von jüngeren Patienten genutzt, und sie werden überwiegend in einem frühen Krankheitsstadium in Anspruch genommen.