Erschienen in:
01.01.2007 | Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger
verfasst von:
Prof. Dr. N. Scherbaum
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Die Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger ist zurzeit die häufigste Behandlungsform Opiatabhängiger in Deutschland. Ihr Wirkprinzip besteht in der ärztlichen Gabe von Opioiden zur Unterdrückung von Entzugsbeschwerden und Heroinverlangen. Hierdurch werden der Konsum von Heroin und das damit unmittelbar verbundene Risikoverhalten erfolgreich reduziert. Eine Abstinenzentwicklung gelingt nur einer Minderheit der Patienten. Die umfangreichste Erfahrung besteht zur Behandlung mit Methadon-Razemat. Eine wissenschaftlich gesicherte Differenzialindikation zwischen unterschiedlichen Opioiden besteht nicht. Gemäß den rechtlichen Vorgaben ist die psychosoziale Betreuung obligatorischer Bestandteil der Substitutionsbehandlung. Angesichts der hohen Belastung mit komorbiden psychiatrischen und somatischen Störungen ist meist auch eine entsprechende psychiatrische bzw. somatische Behandlung notwendig und sinnvoll.