Erschienen in:
01.05.2010 | Aktuelles
Risikoeinschätzung bei Amokdrohungen
Neue Aufgaben für die Psychiatrie?
verfasst von:
Prof. Dr. H. Dressing, A. Meyer-Lindenberg
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Obwohl Amokläufe sehr seltene Ereignisse sind, rücken sie unter dem Eindruck aktueller Vorkommnisse an deutschen Schulen in das Blickfeld der Medien und der Politik. Im Kontext der Etablierung präventiver Strategien sind Kinder- und Jugendpsychiater sowie Erwachsenenpsychiater zunehmend auch mit der Aufgabe der Risikoeinschätzung nach Amokdrohungen befasst. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die vorhandene spärliche empirische Datenlage zu Amok. Die Autoren plädieren für eine kritische Reflexion professionellen Handelns bei der Risikoeinschätzung von Amokdrohungen. Maßnahmen des Unterbringungsrechts sind nur angezeigt, wenn Amokdrohungen im Kontext nachweisbarer psychischer Störungen auftreten. Prospektive Forschungsansätze, die neurobiologische, psychopathologische und therapeutische Maßnahmen bei Risikopersonen integrieren, erscheinen dringend notwendig.