Erschienen in:
01.11.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Somatoforme und funktionelle Störungen
verfasst von:
PD Dr. C. Lahmann, P. Henningsen, A. Dinkel
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
Somatoforme Beschwerden zeichnen sich durch anhaltende und subjektiv beeinträchtigende Körperbeschwerden aus, für die auch nach angemessener somatischer Diagnostik keine ausreichende organmedizinische Erklärung gefunden werden kann. Die Prävalenzraten somatoformer Beschwerden und Störungen sind vor allem in der Primärversorgung beträchtlich. Der Verlauf der Störung ist typischerweise chronisch, die Remissionsraten sind niedrig. Die Genese und Aufrechterhaltung somatoformer Beschwerden sind als multifaktoriell anzusehen. Die Klassifikation somatoformer Störungen wird aktuell kontrovers diskutiert; es ist von einer deutlichen Änderung der Kategorie im künftigen DSM-V auszugehen. Hinsichtlich der Psychotherapie somatoformer Störungen liegt empirische Evidenz für die Wirksamkeit kognitiv-behavioraler sowie psychodynamischer Therapieansätze vor. Die Pharmakotherapie hat eine nachgeordnete Bedeutung, kann aber bei ausgeprägter Komorbidität von Angst- oder depressiven Störungen sinnvoll sein.