Erschienen in:
01.05.2012 | Originalien
Anwendung psychiatrischer Behandlungsvereinbarungen in Deutschland
Ergebnisse einer bundesweiten Befragung
verfasst von:
Dr. R. Borbé, S. Jaeger, S. Borbé, T. Steinert
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Behandlungsvereinbarungen sind ein konsensorientiertes Instrument zur Bekundung des Patientenwillens im Sinne einer Vorausverfügung für Krisenzeiten. Mit der vorliegenden Erhebung sollten Verbreitung, Anwendungspraxis und Implementierungshindernisse von Behandlungsvereinbarungen untersucht werden.
Material und Methoden
Im Frühjahr 2009 erhielten 366 psychiatrische Kliniken in Deutschland mit Versorgungsauftrag bzw. der Möglichkeit einer Akutaufnahme per Post einen Fragebogen.
Ergebnisse
Der Rücklauf betrug 46,4%. 68% der Kliniken, die geantwortet hatten, bieten Behandlungsvereinbarungen an. Die Zahl der abgeschlossenen Vereinbarungen lag im Median bei 2,7/Jahr/Klinik. Die Nachfrage hat bei der Mehrzahl der Kliniken nicht zugenommen. Als Hauptgrund, Behandlungsvereinbarungen nicht anzubieten, wurde die mangelnde Nachfrage durch die Betroffenen genannt. Kliniken, die Behandlungsvereinbarungen anbieten, berichteten grundsätzlich positive Erfahrungen.
Schlussfolgerungen
Das Angebot von Behandlungsvereinbarungen ist in Deutschland weit verbreitet, wird aber seitens der Betroffenen trotz positiver Erfahrungen der Kliniken wenig nachgefragt.