Erschienen in:
01.03.2013 | Übersichten
Suizidprophylaktische Wirkung von Lithium
Aktueller Forschungsstand und Implikationen für die Therapie affektiver Störungen
verfasst von:
Dr. U. Lewitzka, M. Bauer, W. Felber, B. Müller-Oerlinghausen
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2013
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Zusammenfassung
Die Behandlung suizidaler Patienten gehört zu den anspruchvollsten Herausforderungen für alle Professionen im Gesundheitswesen. Aufgrund der enormen gesundheitspolitischen Bedeutung ist die Therapie suizidalen Verhaltens in den letzten Jahren mehr und mehr in den Mittelpunkt psychiatrischer Forschung gerückt und nimmt einen größeren Stellenwert in der Erarbeitung von Behandlungs- und Präventionsstrategien ein. Für Lithium als eine der ältesten in der Psychiatrie verwendeten psychotropen Substanzen wurde seit Anfang der 1990iger Jahre ein eigenständiger, im Vergleich zu anderen Psychopharmaka wahrscheinlich spezifischer antisuizidaler Effekt nachgewiesen. Trotz dieses Wissens und des heute ebenfalls in nationalen und internationalen Leitlinien dokumentierten Stellenwertes von Lithium in der Akut- und Erhaltungstherapie affektiver Störungen ist Lithium hinsichtlich seiner Verschreibungshäufigkeit im Vergleich zu anderen Psychopharmaka unterrepräsentiert. Der folgende Beitrag gibt eine chronologische Zusammenfassung aller wichtigen Studien, welche die antisuizidale Wirkung von Lithium untersucht haben, und diskutiert die daraus resultierenden therapeutischen Implikationen.