Erschienen in:
01.11.2013 | Übersichten
Nationale und internationale Leitlinien zur Schizophrenie
Update 2013 zum Stand der Empfehlungen zur antipsychotischen Medikation
verfasst von:
Dr. A. Hasan, T. Wobrock, W. Gaebel, B. Janssen, J. Zielasek, P. Falkai
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2013
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Zusammenfassung
Behandlungsleitlinien stellen evidenzbasierte Empfehlungen für Diagnostik und Therapie zur Verfügung, um Behandler, Angehörige und Betroffene bei der Entscheidungsfindung für die optimale Behandlungsoption in spezifischen Behandlungssituationen zu unterstützen. In Deutschland ist seit 2006 eine Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zur Behandlung der Schizophrenie auf dem S3-Niveau der AWMF verfügbar. Diese Leitlinie unterliegt derzeit einem umfassenden Revisionsprozess, der voraussichtlich 2014 abgeschlossen sein wird. Seit 2006 wurde jedoch eine Vielzahl an klinischen Studien und Metaanalysen publiziert, die eine neue Bewertung der antipsychotischen medikamentösen Behandlung erforderlich erscheinen lassen. Aktuelle nationale und internationale nicht-deutschsprachige Leitlinien wie die WFSBP-, die PORT- und die NICE-Leitlinie haben die generelle Priorisierung atypischer Antipsychotika aufgehoben und betonen zunehmend eine nebenwirkungsorientierte Hierarchisierung der verfügbaren Substanzen. Der folgende Beitrag diskutiert aktuelle Entwicklungen in der Leitlinienentwicklung zur Behandlung der Schizophrenien im Vergleich zu der vorhandenen nationalen S3-Leitlinie der DGPPN und anderen kürzlich publizierten Leitlinien. Besondere Problemfelder und Veränderungen werden detailliert beschrieben und Leitlinien miteinander verglichen, um einen Ausblick auf mögliche Anpassungen der therapeutischen Empfehlungen zu geben.