Erschienen in:
01.03.2015 | Originalien
Spiritualität bei schizophrenen Erkrankungen
verfasst von:
PD Dr. Dr. H.-F. Unterrainer, A. Sollgruber, A. Rinner, D. Wolsch, A. Fink, H.P. Kapfhammer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 3/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Arbeit ist es, verschiedene Dimensionen von Religiosität und Spiritualität im Krankheitserleben bei stationären SchizophreniepatientInnen (F 2x) im Vergleich zu Suchtkranken (F 10.2./F 19.2) und gesunden Kontrollpersonen zu untersuchen. Zudem werden Zusammenhänge zwischen dem religiös/spirituellen Befinden und Parametern psychischer Belastung betrachtet.
Methode
Schizophrene PatientInnen (n = 39) werden mit einer Gruppe suchtkranker PatientInnen (n = 33) und einer gesunden Kontrollgruppe (n = 38) anhand des Multidimensionalen Inventars zum religiös/spirituellen Befinden (MI-RSB) verglichen. Des Weiteren werden innerhalb der Gruppe der SchizophreniepatientInnen die RSB-Dimensionen mit dem Beck-Depressionsinventar (BDI) und dem Brief Symptom Inventory (BSI) in Beziehung gesetzt.
Ergebnisse
Die Gruppe der SchizophreniepatientInnen unterscheidet sich in den RSB-Dimensionen kaum von den SuchtpatientInnen bzw. der gesunden Kontrollgruppe. Einzig in der Subdimension „Hoffnung transzendent“ zeigen sich signifikante Unterschiede. Des Weiteren ergeben sich negative Zusammenhänge zwischen den RSB-Dimensionen und dem Schweregrad der psychiatrischen Symptomatik (BDI, BSI).
Schlussfolgerungen
Wie angenommen, kann der positive Zusammenhang zwischen dem RSB und subjektivem Wohlbefinden auch für die Gruppe der SchizophreniepatientInnen bestätigt werden. Existenziell orientierte Dimensionen wie „Hoffnung“ oder „Vergebung“ erscheinen für die Gruppe der Schizophrenen von besonderer Relevanz.