Erschienen in:
25.07.2016 | Affektive Störungen | Leitthema
Psychiatrische Erkrankungen in Schwangerschaft und Stillzeit
Häufigkeit, Verlauf und klinische Diagnostik
verfasst von:
Prof. Dr. C. Kühner
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Die Peripartalzeit stellt eine kritische Phase für die Entwicklung und den Verlauf psychischer Erkrankungen dar. Psychische Störungen manifestieren sich hier entweder als Ersterkrankungen oder als Rezidive bzw. chronische Symptomatik mit Beginn und weiterem Verlauf innerhalb oder außerhalb der Peripartalzeit. Während für häufigere psychische Erkrankungen wie depressive Störungen und Angststörungen in diesem Zeitraum keine klare Risikoerhöhung besteht, ist diese für die bipolare Störung gegeben. Peripartale Störungen können über verschiedene Mechanismen negativ auf die fetale und kindliche Entwicklung einwirken. In der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10) werden Besonderheiten von peripartalen Störungen, die potenziell prognostisch relevant sind, nicht ausreichend berücksichtigt. Der vorliegende Beitrag gibt einen aktuellen Überblick über Häufigkeiten, Verlauf und Diagnostik und stellt einen Vorschlag für eine einheitliche Kategorisierung von Erkrankungen in der Peripartalzeit vor.