Erschienen in:
12.12.2017 | Magnetresonanztomografie | Aktuelles
Das akute vestibuläre Syndrom
Die klinische Untersuchung ist der MRT bei der Aufdeckung zentraler Läsionen überlegen
verfasst von:
Prof. Dr. F. Thömke
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2018
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Zusammenfassung
Viele Patienten, die wegen Schwindel die Notaufnahme aufsuchen, haben ein akutes vestibuläres Syndrom mit anhaltendem (Dreh‑)Schwindel mit Übelkeit und/oder Erbrechen, einem horizontalen oder horizontal-rotatorischen Rucknystagmus zur Seite und einer Stand- und Gangunsicherheit. Hier muss in der Akutsituation zwischen einer peripher- oder zentral-vestibulären Störung unterschieden werden. Diese Differenzierung ist neueren Studien zufolge mit einer strukturierten klinischen Untersuchung sicher möglich, wobei insbesondere der Kopfimpulstest, ein alternierender Abdecktest zur Aufdeckung einer Vertikaldivergenz der Augen sowie die Beobachtung des Nystagmus in verschiedenen Blickrichtungen und unter der Frenzel-Brille durchgeführt wird. Dabei ist bei der Diagnose einer zentralen Störung in der Akutphase die klinische Untersuchung der Magnetresonanztomographie überlegen. Da diese Tatsachen immer noch zu wenig bekannt sind, wird in der Praxis zum einen oftmals eine unnütze kostenintensive bildgebende Diagnostik veranlasst und zum anderen können hierdurch bei einer Reihe von Patienten Infarkte im vertebrobasilären Stromgebiet übersehen werden. In der vorliegenden Arbeit werden die diesbezüglich relevanten Untersuchungen dargestellt.