Erschienen in:
20.04.2018 | Originalien
Tätigkeiten ohne Patientenkontakt
Zeitaufwandsschätzungen aus Telefoninterviews in acht psychiatrischen Kliniken
verfasst von:
A. Blume, P. Brückner-Bozetti, T. Steinert
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Ziel der Pilotstudie war es, bei Beschäftigten in psychiatrischen Kliniken mittels leitfadengestützter Interviews zu ermitteln, welche Anteile der Arbeitszeit theoretisch für Fort- und Weiterbildung, organisatorische und Dokumentationspflichten sowie gesetzlich verpflichtende Belehrungen zu veranschlagen sind. Es wurden 47 Ärzte, 39 Pflegekräfte, 34 Psychologen und 35 Sozialarbeiter aus acht Versorgungskliniken interviewt. Die Ergebnisse zeigen, dass der theoretisch verbleibende Zeitanteil für direkten Patientenkontakt gering ist. Besonders ungünstig stellt sich die Situation bei Oberärzten, pflegerischen Stationsleitungen und Teilzeitkräften dar. Alle ermittelten patientenfernen Tätigkeiten waren jedoch ebenfalls unverzichtbare Qualitätsmerkmale. Beschäftigte in deutschen psychiatrischen Kliniken müssen deshalb regelmäßig Präferenzentscheidungen treffen, welche Aufgaben sie vernachlässigen, zu denen sie eigentlich verpflichtet sind.