Erschienen in:
12.08.2019 | ADHS | Übersichten
ADHS bei erwachsenen Patienten mit Substanzkonsumstörungen
verfasst von:
Dr. Mathias Luderer, Falk Kiefer, Andreas Reif, Franz Moggi
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 9/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige Komorbidität bei erwachsenen Patienten mit Substanzkonsumstörungen (SKS). Die Diagnostik und Behandlung der ADHS bei SKS stellt dabei oft eine Herausforderung dar, auch im Hinblick auf die Verordnung von Stimulanzien. Vor kurzem erstellte eine Gruppe internationaler Experten ein Konsensuspapier zu Diagnostik und Therapie der Komorbidität ADHS und SKS. Außerdem wurden die S3-Leitlinien „ADHS“ veröffentlicht, die auch Hinweise zur Behandlung der ADHS bei komorbider SKS geben. Auch die S3-Leitlinien zu alkohol- bzw. methamphetaminbezogenen Störungen gehen auf ADHS als Komorbidität ein.
Methoden
Zusammenfassung der Konsensus- und Leitlinienempfehlungen, ergänzt um die aktuelle Literatur.
Schlussfolgerung
In den letzten Jahren haben sich neue Erkenntnisse zur Komorbidität ADHS bei Patienten mit SKS ergeben. Eine Reihe von Screening- und Diagnostikinstrumenten wurde mittlerweile in dieser Patientengruppe untersucht. Das Konsensuspapier und verschiedene Leitlinien geben dem Kliniker daher konkrete Hilfestellungen beim Erkennen von ADHS bei Suchtpatienten sowie bei der Durchführung der weiteren Diagnostik und der Behandlung beider Erkrankungen. Hier hat sich beispielsweise der Stellenwert von Stimulanzien bei der Behandlung von Patienten mit SKS und ADHS deutlich verändert und es gibt erste Studien zu psychotherapeutischen Interventionen spezifisch für diese Komorbidität.