Erschienen in:
01.09.2004 | Ganzkörper-MRT
Hochauflösendes Ganzkörpertumorstaging unter Verwendung paralleler Bildgebung im Vergleich zur PET-CT
Erste Erfahrungen auf einem 32-Kanal-MRT-System
verfasst von:
Dr. G. P. Schmidt, A. Baur-Melnyk, R. Tiling, K. Hahn, M. F. Reiser, S. O. Schoenberg
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Ziel
Vergleich der Genauigkeit eines hochauflösenden Ganzkörper-MRT-Tumorstagings unter Verwendung paralleler Bildgebung mit den Ergebnissen der PET-CT.
Patienten und Methoden
Es werden erste Ergebnisse einer Interimsanalyse aus einer prospektiven, geblindeten Studie vorgestellt, in der an 20 Patienten (Durchschnittsalter 59 Jahre, Range 27–77 Jahre) mit unterschiedlichen onkologischen Erkrankungen im Rahmen der klinischen Diagnostik eine Tumor- oder Metastasensuche mit der Ganzkörper-FDG-PET-CT durchgeführt wurde. Bei allen Patienten erfolgte zusätzlich eine Ganzkörper-MRT-Bildgebung mit Einsatz der parallelen Bildgebungstechnik (iPAT). Angewendet wurden hochauflösende koronare T1-gewichtete- und STIR-Sequenzen von 5 Körperregionen mit einer Matrix von 512×512 mm, axiale T2-gewichtete Turbospinechosequenzen (HASTE) der Lunge und des Abdomens sowie kontrastverstärkte dynamische und statische T1-gewichtete Sequenzen von Leber, Gehirn, Abdomen und Becken. Bei Verwendung eines 32-Kanal-Systems (Magnetom Avanto, Siemens Medical Solutions) mit einem gesamten field of view von 205 cm und freier Tischbewegung konnten alle Patienten in einem Untersuchungsgang vollständig von Kopf bis zu den Füßen gescannt werden. Dabei wurde eine hohe räumliche Auflösung erzielt. Die Messzeit betrug ca. 55 min. Zwei erfahrene Radiologen werteten die MRT-Untersuchung, ein Radiologe und ein Nuklearmediziner die PET-CT-Untersuchung, jeweils im Konsensus, aus. Es wurden der Nachweis und das Stadium des Primärtumors oder des Tumorrezidivs sowie von Lymphknoten- und Fernmetastasen bewertet. Als Referenzmethode wurde das durch die PET-CT identifizierte TNM-Stadium herangezogen.
Ergebnisse
Es wurden Metastasen von gastrointestinalen Tumoren (25%), des Mammakarzinoms (25%), von urogenitalen Tumoren (15%) und des malignen Melanoms (15%) festgestellt. Bei 4/20 Patienten war der Primärtumor nachweisbar, bei 2/20 Patienten ein Tumorrezidiv. Von insgesamt 140 in der PET-CT diagnostizierten Tumormanifestationen konnten 124 mit der MRT identifiziert werden. Dies entspricht einer Sensitivität von 89% und einer Spezifität von 86%. Bezüglich der Detektion pathologischer Lymphknoten waren die Sensitivität für die MRT 83% und die Spezifität 85%.
Schlussfolgerung
Die Ganzkörper-MRT ist eine vielversprechende Methode für den Nachweis maligner Tumoren und von Lymphknoten- und Fernmetastasen. Die Sensitivität der Detektion maligner Lymphknoten ist jedoch eingeschränkt. Durch die parallele Bildgebung (iPAT) ist ein Ganzkörper-MRT-Screening mit hoher räumlicher Auflösung in akzeptabler Untersuchungszeit möglich.