Erschienen in:
01.03.2011 | Leitthema
Diffusionsgewichtete MRT der Prostata
verfasst von:
Prof. Dr. U.G. Mueller-Lisse, M.B.A, U.L. Mueller-Lisse, P. Zamecnik, H.-P.W. Schlemmer, M.K. Scherr
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Die diffusionsgewichtete MRT („diffusion-weighted imaging“, DWI) kann die MRT der Prostata bei der Erkennung und Lokalisation von Prostatakarzinomen besonders nach vorangehender, negativer Stanzbiopsie ergänzen. In 13 klinischen Original- und 2 Übersichtsarbeiten des Jahres 2010 zeigt sich, dass die DWI Prostatakarzinome an Einschränkungen der freien Teilchenbeweglichkeit bei erhöhter Zelldichte qualitativ im Bild oder quantitativ an Hand des „apparent diffusion coefficient“ (ADC) nachweist. Den ADC in der Prostata beeinflussen Stärke der Diffusionsgewichtung, Lokalisation (periphere Zone, Transitionalzone), Vorliegen von Prostatitis oder Einblutung sowie Streudichte und Differenzierung von Prostatakarzinomzellen. Unterschiede zwischen gesundem Prostatagewebe in der peripheren Zone und Prostatakarzinom sind für den ADC im Mittel offenbar geringer als für das (Cholin + Kreatin)/Zitrat-Verhältnis bei der MR-Spektroskopie. Die Testgüteparameter liegen etwas besser für MRT mit DWI als für MRT der Prostata allein, zeigen aber deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Studien. Die klinische Bewertung der DWI der Prostata erfordert verfahrenstechnische Vereinheitlichungen und Studien mit hohen Patientenzahlen.