Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Funktionelle MRT der Niere zur Erfassung strahleninduzierter Nierenschädigungen
verfasst von:
S. Haneder, J. Boda-Heggemann, S.O. Schoenberg, Prof. Dr. H.J. Michaely
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die Diagnostik strahleninduzierter, insbesondere chronischer Schädigungen der Niere ist nach wie vor schwierig und beruht primär auf der klinischen Beurteilung. Durch die zunehmende Anzahl von Langzeitüberlebenden nach einer Strahlentherapie wird die Bedeutung dieser Diagnostik jedoch weiter zunehmen. In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, in wieweit hierzu die MRT-Bildgebung und hier besonders die funktionellen Bildgebungsmodalitäten ihren Beitrag leisten können. Die folgenden Verfahren werden kurz vorgestellt und bewertet: die Blood-oxygenation-level-dependent-Bildgebung (BOLD), die diffusionsgewichtete Bildgebung („diffusion-weighted imaging“, DWI) bzw. das „diffusion tensor imaging“ (DTI), die MR-Perfusionsmessungen, und die 23Na-Bildgebung. Insgesamt lässt sich feststellen, dass aktuell lediglich die DWI und die kontrastmittelverstärkte MR-Perfusion für einen weitverbreiteten klinischen Einsatz geeignet erscheinen. Allerdings fehlen auch für diese beiden Techniken valide Daten aus größeren Studien, um ihre Wertigkeit für die Beurteilung strahleninduzierter Nierenschäden abzuschätzen. Techniken wie die BOLD- oder 23Na-Bildgebung haben ein großes Potenzial, sind aktuell jedoch weder hinsichtlich der Fragestellung ausreichend evaluiert noch technisch einfach und zuverlässig zu implementieren.