Erschienen in:
01.11.2015 | Ultraschall | Leitthema
Sonographische Frakturdiagnostik
verfasst von:
K. Eckert, O. Ackermann
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei klinischem Frakturverdacht gilt die konventionelle Röntgendiagnostik als Standard, deren Einsatz jedoch streng indiziert sein sollte. Die Sonographie bietet eine sichere und strahlenfreie Alternative zur Frakturdiagnostik.
Fragestellung
Sensitivität und Spezifität der Fraktursonographie und Sicherheit sonographischer Algorithmen in der Frakturdiagnostik.
Methode
Darstellung typischer Einsatzgebiete der Fraktursonographie und Etablierung sonographischer Standards zur sicheren Frakturdiagnostik.
Ergebnisse
Distale Unterarmfrakturen lassen sich allein sonographisch diagnostizieren (Sensitivität 96 %, Spezifität 97 %). Bei Ellenbogenverletzungen ist das sonographische Fettkörperzeichen („sonographic fat pad“, SOFA) nützlich in der Primärevaluation. Ein positives Fettkörperzeichen (SOFA+) weist auf eine Fraktur hin und eine Röntgendiagnostik ist indiziert (Sensitivität 97 %, Spezifität 91 %). Bei subkapitalen Humerusfrakturen liegt der sonographische Nutzen im Frakturausschluss (Sensitivität 94 %, Spezifität 100 %) und in der Achsbestimmung bei vorliegender Fraktur.
Schlussfolgerung
Sonographische Algorithmen zur Frakturevaluation (SAFE) ermöglichen bei bestimmten kindlichen Frakturen eine sichere Diagnostik und Therapiesteuerung und verringern so eine unnötige Röntgenstrahlenbelastung.