Erschienen in:
01.08.2006 | Leitthema: Berufspolitik
Ambulantes Operieren – eine Standortbeschreibung
verfasst von:
Dr. J.-A. Rüggeberg
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 8/2006
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Auszug
Operieren ist die Kernkompetenz der Chirurgie, zunächst völlig unabhängig von der Frage nach dem Ort der Leistungserbringung. Im letzten Jahrhundert bedeutete eine Operation mehr oder weniger automatisch auch stationären Krankenhausaufenthalt. Dies ergab sich mehr aus traditionellen Motiven als aus medizinischer Notwendigkeit, denn erst mit der flächendeckenden und technisch hoch ausgerüsteten Versorgung mit Kliniken und der Konzentration der Spezialisten auf diese Einrichtungen wurde diese Gleichsetzung etabliert. Man muss nicht auf die unselige Zeit der Wanderchirurgen und Bader zurückgehen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Operationen auch außerhalb des Krankenhauses möglich sind. Im 19. Jahrhundert war es nicht unüblich, prominente Patienten in deren häuslichem Umfeld zu operieren. Seit den 80er Jahren hat die operative Medizin auch in Deutschland wieder den Weg in die Praxen niedergelassener Operateure gefunden. Maßgeblich wurde diese Verlagerung vor allem durch die Entwicklung moderner Anästhesieverfahren befördert, bei denen die Patienten unmittelbar nach Ende des Eingriffs wieder in der Lage waren, sich ohne fremde Hilfen und damit ohne die Notwendigkeit einer Krankenhauspflege selbst zu versorgen. …