Erschienen in:
01.03.2007 | Übersichten
Metabolisches Syndrom und erektile Dysfunktion
Epidemiologische und pathogenetische Zusammenhänge
verfasst von:
Prof. Dr. A. Wirth, M. Manning, H. Büttner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Der Zusammenhang zwischen einer erektilen Dysfunktion (ED) und den traditionellen Risikofaktoren einer Atherosklerose wie Dyslipidämie, Hypertonie, gestörter Glukosetoleranz und Adipositas ist in zahllosen Untersuchungen belegt worden. Wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorliegen, wie das beim metabolischen Syndrom der Fall ist, ist das Risiko für die Entwicklung einer ED und Atherosklerose besonders hoch. In einer jüngsten Studie wurde ein linearer Zusammenhang zwischen der Zahl der Risikofaktoren und der Häufigkeit einer ED festgestellt. Das pathogenetische Bindeglied zwischen einer ED und atherosklerotischen Erkrankungen ist nach neueren Erkenntnissen in einer Funktionsstörung des Endothels zu sehen. Eine endotheliale Dysfunktion ist durch eine verringerte Verfügbarkeit von Stickstoffmonoxid (NO) und einen proinflammatorischen, prothrombotischen und proliferativen Phänotyp gekennzeichnet. Da eine ED oft Jahre vor der klinischen Manifestation einer Herz-Kreislauf-Erkrankung auftritt, sollte sie als Warnzeichen einer beginnenden Atherosklerose und als Aufforderung an Arzt und Patient verstanden werden, geeignete präventive Maßnahmen und eine Herz-Kreislauf-Diagnostik einzuleiten.