Erschienen in:
01.04.2010 | Originalien
Neurogene oder idiopathische Detrusorüberaktivität nach erfolgloser antimuskarinerger Therapie
Klinische Wertigkeit der externen temporären Elektrostimulation
verfasst von:
Prof. J. Pannek, S. Janek, J. Noldus
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2010
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Zusammenfassung
Standardbehandlung der symptomatischen Detrusorüberaktivität ist die antimuskarinerge Medikation. Unerwünschte Wirkungen und mangelnder Therapieerfolg führen mittelfristig bei mehr als der Hälfte der Patienten zum Therapieabbruch. Wir evaluierten den klinischen Nutzen der funktionellen externen Elektrostimulation (FES) als „Second-line-Therapie“ bei Patienten mit symptomatischer idiopathischer oder neurogener Detrusorüberaktivität.
In einer retrospektiven Studie wurden die Daten von 52 Patienten (38 Frauen, 14 Männer) bezüglich klinischem Erfolg der FES mindestens 1 Jahr nach Therapie ausgewertet. Als erfolgreich stuften die FES 18 Patienten (32,7%) ein, bei 34 Patienten (65,4%) trat keine Veränderung auf, eine Patientin berichtete über eine Verschlechterung. Der Therapieerfolg hielt 13,2 Monate an. Bei erfolgreich behandelten Patienten sank die Miktionsfrequenz signifikant von 13,3/24 h auf 6,1/24 h unter FES und auf 6,75/24 h zum Zeitpunkt der Befragung. Die FES stellt auch nach Versagen der medikamentösen Therapie eine gut tolerierte konservative Behandlungsoption bei neurogener oder idiopathischer Detrusorüberaktivität dar.