Erschienen in:
01.01.2010 | Leitthema
Testosteronsubstitutionstherapie beim Prostatakarzinom
verfasst von:
Dr. A. Kaminsky, H. Sperling
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Ab dem 40. Lebensjahr kommt es beim Mann zu einem kontinuierlichen Abfall des Gesamttestosteronspiegels. Treten zu einem erniedrigten Testosteronspiegel Symptome wie Abgeschlagenheit, abnehmende Libido oder Osteoporose hinzu, spricht man von einem Altershypogonadismus (LOH, late onset hypogonadism) oder partiellem Androgendefizit des alternden Mannes (PADAM). Dieses wird durch die Hormonersatztherapie mit Testosteron behandelt. Zuvor muss ein Prostatakarzinom ausgeschlossen werden, da diese androgenabhängig wachsen. Die Frage ist nun, wie man sich bei Patienten verhält, die an einem Altershypogonadismus leiden, in ihrer Anamnese aber ein kurativ behandeltes Prostatakarzinom aufweisen? Hierzu existieren nur wenige Studien mit kleinen Fallzahlen, die bisher zeigen konnten, dass bei kurativ behandelten Patienten durchaus eine Hormonersatztherapie durchgeführt werden kann, ohne dass sich das Risiko für ein Rezidiv erhöhte. Dies gilt sowohl für die vorausgegangene radikale Prostatektomie als auch für die Brachytherapie. Zwingend notwendig sind aber die gute Aufklärung und die engmaschige Überwachung des Patienten unter der Testosteronsubstitutionstherapie.