Erschienen in:
01.02.2011 | Übersichten
Urinproteomanalytik
Der Diagnoseschlüssel bei Harntransportstörungen und Nierenerkrankungen im Kindesalter?
verfasst von:
J.H.H. Ehrich, E. Schiffer, J. Drube
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Da Urin einfach und in großen Mengen gewonnen werden kann und sich in ihm viele Moleküle befinden, die Hinweise auf die Physiologie und Pathologie enthalten, ist er eine attraktive Quelle für klinische Proteom-/Peptidomanalyse in der Urologie und Nephrologie. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über publizierte Ergebnisse einer gut reproduzierbaren Methode der Proteomanalyse mit hoher Auflösung, die natürliche, im Urin vorkommende Proteine und Peptide von 0,8–17,0 kDa identifizieren kann. Diese Methode verwendet eine Kapillarelektrophorese, die direkt an ein Massenspektrometer gekoppelt ist (CE-MS). CE-MS kann bei Kindern die Diagnose einer urodynamisch wirksamen Ureterabgangsstenose, eines hochgradigen vesikoureteralen Refluxes, einer Glomerulopathie, einer Tubulopathie und einer chronischen Nierenerkrankung stellen. Die Zusammenstellung der Ergebnisse zeigt, dass eine Einführung der Proteomanalyse des Urins in die urologische Initialdiagnostik bei Kindern zur Verringerung der Strahlenexposition und Kosten beitragen und die Lebensqualität erhöhen kann. CE-MS wird daher für prospektive Studien empfohlen, um in naher Zukunft das Vorliegen von Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege bei Kindern nichtinvasiv nachzuweisen oder ausschließen zu können.