Erschienen in:
01.09.2011 | Übersichten
Behandlung von ossären Metastasen und therapieinduzierter Osteoporose beim Prostatakarzinom
Evolution osteoprotektiver Strategien
verfasst von:
T. Todenhöfer, C. Schwentner, D. Schilling, G. Gakis, A. Stenzl
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 9/2011
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Zusammenfassung
Patienten mit Prostatakarzinom und Skelettmetastasen erleiden durchschnittlich ein skelettbedingtes Ereignis pro Jahr. Um Komplikationen zu verhindern, die durch Androgenentzug induzierte Osteoporose und Knochenmetastasen die Mortalität und Therapiekosten von Patienten mit Prostatakarzinom drastisch steigern, kann auf unterschiedliche Weise medikamentös in den Knochenstoffwechsel eingegriffen werden. Bisphosphonate, die direkt in den Metabolismus von Osteoklasten eingreifen, können das Auftreten skelettbedingter Ereignisse beim ossär metastasierten Prostatakarzinom verhindern. Der RANK-Ligand-Antikörper Denosumab, der die Interaktion zwischen Osteoblasten, Osteoklasten und Tumorzellen beeinflusst, führt sowohl zu einer Reduktion skelettbedingter Ereignisse beim ossär metastasierten Prostatakarzinom als auch zu einer reduzierten Inzidenz von Wirbelfrakturen bei Patienten mit therapieinduzierter Osteoporose. Bei Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom verlängert Denosumab das skelettmetastasenfreie Überleben. Während über die Nebenwirkungen der Bisphosphonate zahlreiche Daten vorliegen, sind Aussagen über das Langzeitsicherheitsprofil von Denosumab nur eingeschränkt möglich. Daher sollte die Anwendung von Denosumab bei Patienten mit Prostatakarzinom gegenwärtig unter strenger Indikationsstellung erfolgen.