Erschienen in:
01.02.2013 | Leitthema
Ätiologie und Pathophysiologie der benignen Prostatahyperplasie
verfasst von:
PD Dr. A. Roosen, C. Gratzke, A. Herrlemann, G. Magistro, F. Strittmatter, P. Weinhold, S. Tritschler, C.G. Stief
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Die Ätiologie der benignen Prostatahyperplasie (BPH) ist nach wie vor unklar. Es handelt sich um eine häufige Erkrankung, die in ihrer vollen klinischen Ausprägung exklusiv die menschliche Spezies betrifft und am ehesten multifaktorieller Genese ist. Verantwortlich gemacht werden: inflammatorische Prozesse, die sich vorwiegend im Stroma abspielen und von hier aus eine Proliferation des gesamten Drüsengewebes der Transitionalzone in Gang setzen, eine Dysbalance von Androgenen, Östrogenen und deren Rezeptoren, eine direkte proliferative Wirkung von Hyperinsulinämie und Hypercholesterinämie beim metabolischen Syndrom sowie ein autosomal-dominanter Erbgang. Der Detrusor kompensiert den erhöhten urethralen Widerstand durch eine muskuläre Hypertrophie. Die resultierende Minderbeweglichkeit der Blasenwand ist Ursache der Entleerungsstörungen, während eine elektrophysiologische Instabilität des hypertrophierten Detrusors und eine gesteigerte Rekrutierung afferenter Fasern Ursachen der Speicherstörungen sind.