Erschienen in:
01.10.2014 | Originalien
Implementierung der S3-Leitlinie Prostatakarzinom im klinischen Alltag
Ergebnisse einer Umfrage unter Urologen
verfasst von:
M. Fröhner, C. Khan, R. Koch, S.G. Schorr, Prof. Dr. Dr. M. Wirth
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Neben der Qualität einer Leitlinie ist ihre Implementierung in den Behandlungsalltag von Bedeutung. Ziel dieser Untersuchung war die Erfassung des Implementierungsgrades der interdisziplinären S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms.
Material und Methoden
Ein Fragebogen mit Fragen zur Implementierung der S3-Leitlinie wurde an 119 niedergelassene und 37 in Kliniken tätige Urologen versandt. Vergleiche wurden mit dem χ2-Test durchgeführt.
Ergebnisse
Die Rücklaufquote lag bei 63 %. 93 % der antwortenden Urologen gaben an, die Leitlinie im täglichen Alltag zu nutzen. 95 % sahen die starken Empfehlungen der Leitlinie (Formulierung „soll“) als Therapiestandard an. In der Klinik tätige Urologen empfehlen die Leitlinie seltener ihren Patienten als Informationsquelle (30 vs. 58 %, p = 0,0283), jedoch häufiger anderen Ärzten (95 vs. 72 %, p = 0,0294), als Urologen in der Praxis.
Schlussfolgerung
Die interdisziplinäre S3-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms wird von einer überwiegenden Mehrheit der Urologen in der täglichen Arbeit genutzt. Die starken Empfehlungen der Leitlinie (Formulierung „soll“) werden als Therapiestandard angesehen. Optimierungsmöglichkeiten bestehen in einer kompakteren Darstellung und einer Propagierung der Leitlinie über das urologische Fachgebiet hinaus.