Erschienen in:
01.12.2014 | Geschichte der Urologie
Das Leben und Wirken von Professor Max Hösel (1906–1971)
Ein Pionier der endoskopischen Prostatachirurgie
verfasst von:
L. Rinnab, Prof. Dr. Dr. H.J. Winckelmann
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Max Hösel (1906–1971) gründete 1949 in Ulm, im ehemaligen Standortlazarett am Michelsberg, die damals größte Urologische Klinik der Welt, die teilweise über 250 stationäre Betten zählte. Er verfügte im Süddeutschen Raum über das umfangreichste endoskopische Operationsgut und über große Erfahrung in der transurethralen Resektion der Prostata (TUR-P). Von 1948 bis 1958 führte er ca. 13.850 Prostataresektionen mit einem durchschnittlichen Adenomgewicht von 30 g und einer Mortalitätsrate < 1 % aus. Die technischen Unzulänglichkeiten der damaligen Resektionsinstrumente veranlassten Hösel zur Entwicklung eines neuen Resektoskops (Typ 782). Dieses Resektoskop ermöglichte durch die verbesserten Sichtverhältnisse sowie das verbesserte Handling (Drehen der Operationseinheit) eine schnelle und komplette Resektion des Prostataadenoms und machte somit auch die TUR von größeren Prostataadenomen möglich. Somit konnten damals in „Ulm und um Ulm“ wesentlich größere Prostataadenome endoskopisch versorgt werden und mussten nicht offen adenomenukleiert werden. Prof. Hösel war als Urologe eine internationale Kapazität und zählte in Deutschland zu den Pionieren auf dem Gebiet der endoskopischen Prostataoperation. Obwohl er niemals Inhaber eines universitären Lehrstuhls war, hat er doch an den Städtischen Kliniken in Ulm die Voraussetzungen für die spätere Universitätsklinik für Urologie mit geschaffen.