Erschienen in:
02.04.2019 | Originalien
Wie erleben urologische Weiterbildungsassistenten das Arzt-Patienten-Gespräch?
Förderung der Kommunikationskompetenz im Rahmen der ärztlichen urologischen Weiterbildung
verfasst von:
U. Necknig, N. Deis, J. Sterz, J. Jünger
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Einleitung
In der urologischen Weiterbildung wird Kommunikation als Ausbildungsinhalt bislang nicht strukturiert angeboten. Von den Berufsanfängern werden bereits im ersten Jahr kommunikative Kompetenzen erwartet.
Ziel und Methode
Im Zeitraum von November 2017 bis Juni 2018 wurde in einer deskriptiven, multizentrischen Querschnittstudie ermittelt, welche fördernden und hemmenden Faktoren es für eine patientenorientierte Kommunikation aus Sicht der Weiterbildungsassistenten in fachspezifischen Gesprächssituationen gibt (Ist-Analyse). Hierzu wurden an sechs Urologischen Abteilungen mit insgesamt 37 Teilnehmern modifizierte Fokusgruppen durchgeführt und die Ergebnisse in einer Fragebogenanalyse an 62 urologischen Weiterbildungsassistenten überprüft.
Ergebnisse
Die Teilnehmer fühlen sich kompetent, wenn sie über ausreichend Fachwissen und Erfahrung verfügen, es sich um eine Routinegesprächssituation handelt und wenn sie ausreichend Zeit haben. Als herausfordernd erleben sie auftretende Emotionen, das Überbringen schlechter Nachrichten und das Ansprechen von Tabuthemen. Erleichternde Faktoren sind eine strukturelle Unterstützung am Arbeitsplatz sowie die Unterstützung im Team. Erschwerende Faktoren sind eine mangelnde Kommunikationsausbildung, fehlende Strukturen sowie eine Verdichtung der Arbeitsfelder. Persönlich profitieren würden sie von einem Mentoring, einem Kommunikationstraining sowie einer strukturierten, interprofessionellen und interdisziplinären Zusammenarbeit.
Diskussion
Die vorliegende Bedarfsanalyse stellt eine Grundlage zur inhaltlichen Konzeption und Ausarbeitung eines Kommunikationscurriculums dar. Dadurch kann das übergeordnete Ziel der Förderung der Kommunikationskompetenz in der urologischen Weiterbildung erreicht werden.