Erschienen in:
28.05.2020 | Harnblasenkarzinom | Leitthema
Immunonkologische Therapieoptionen des nicht-muskelinvasiven Urothelkarzinoms
verfasst von:
M. W. Kramer, Prof. Dr. G. Gakis
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Das nicht-muskelinvasive Hochrisikourothelkarzinom der Harnblase („high-risk non-muscle-invasive bladder cancer“, HR-NMIBC) gilt seit langem als immunologisch beeinflussbares Malignom. Die Standardtherapie in dieser Risikokonstellation stellt neben der transurethralen Blasentumorresektion die Durchführung einer adjuvanten BCG-Instillationstherapie (Bacillus Calmette-Guérin) dar. Bei fehlendem BCG-Ansprechen wird eine frühzeitige Zystektomie zur Vermeidung einer Progression nach S3-Leitlinie empfohlen. Mit dem Aufkommen der Checkpoint-Inhibition für die verschiedenen urologischen Malignome hat sich eine interessante neue Therapieoption für diese Hochrisikokonstellation im Hinblick auf einen möglichen Blasenerhalt ergeben. Die vorliegenden Daten zum Einsatz von PD-(L)1-Inhibitoren („programmed cell death [ligand] 1“) beim BCG-refraktären HR-NMIBC erlauben jedoch aufgrund des kurzen Nachbeobachtungszeitraums zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen sicheren Rückschluss auf eine mögliche Langzeiteffektivität. Es ist jedoch zu erwarten, dass in den kommenden Jahren aufgrund der Vielzahl an derzeit laufenden Studien PD-(L)1-Inhibitoren den klinischen Alltag verändern werden. Inwieweit eine Kombination von lokalen und systemischen Immunmodulatoren die Effektivität und Toxizität der Behandlung steigern wird, bleibt abzuwarten.