Erschienen in:
01.12.2005 | Zum Thema
Krebsvorsorgeuntersuchungen bei älteren Patientinnen
verfasst von:
Prof. Dr. R. Kreienberg, S. Digel
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2005
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Zusammenfassung
Der Anteil älterer Patientinnen an der Gesamtbevölkerung nimmt stetig zu. Die Überlebenserwartung wird jedoch mit einer höheren Morbidität erkauft. Insbesondere Krebserkrankungen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf. Ziel der Medizin muss es sein, durch wirksame Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung die Lebensqualität auch von älteren Patientinnen möglichst lange zu erhalten. Aus diesem Grunde muss die Krebsfrüherkennung der älteren Frauen nicht nach dem 60. Lebensjahr beendet, sondern intensiviert werden. Sinnvollerweise sollte sie mit Maßnahmen der Früherkennung der Herz-Kreislauferkrankung und der Erkrankung des Bewegungsapparates sowie anderer Krankheiten und insbesondere auch mit Früherkennungsmaßnahmen von nicht gynäkologischen Tumoren ergänzt werden. Ein solches Gesamtkonzept, getragen von den Gynäkologen in Kooperation mit den entscheidenden Nachbardisziplinen, bietet durchaus Aussichten, die Morbidität von Frauen dieser Altersgruppen zu senken, Lebensqualität zu erhöhen und darüber hinaus vielleicht auch Kosten zu senken. Die konsequente Fortsetzung der Krebsfrüherkennung in regelmäßigen Abständen auch im Alter und die Etablierung eines „Gesamtprogrammes“ im obigen Sinne setzt jedoch eine Wandlung des Bewusstseins aller in Gesundheitssystemen Verantwortlicher voraus.