Erschienen in:
01.05.2006 | Zum Thema
Altersgynäkologische Sprechstunde
verfasst von:
Prof. Dr. W. Distler, R. Kreienberg
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 5/2006
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Zusammenfassung
In der altersgynäkologischen Sprechstunde gilt es, neben dem Spektrum der typischen Erkrankungen besondere Eigenheiten der älteren Patientinnen zu berücksichtigen. So können Beschwerden und Probleme einerseits aus Angst verschwiegen werden, jedoch ebenso häufig werden Symptome übertrieben oder weitschweifig geschildert. Infolge dessen muss der Arzt der älteren Frau große Geduld und Einfühlungsvermögen entgegenbringen. Bei der Differentialdiagnose hat die mit dem Alter zunehmende Häufigkeit maligner Erkrankungen Berücksichtigung zu finden, insbesondere da in den meisten Fällen die Vorsorge vernachlässigt wurde. Zu den typischen Erkrankungen der älteren Frau zählen besonders unspezifische Befindlichkeitsstörungen, Östrogenmangel-Symptomatik, psychosexuelle Störungen, Fluor genitalis und Pruritus vulvae, Postmenopausenblutungen, urogenitale Atrophie, Harninkontinenz sowie Neoplasien der Mamma, der Ovarien, des Magen- und Darmtraktes.
Da der Frauenarzt oft hausärztliche Aufgaben wahrnimmt, sollte er auch auf nichtgynäkologische Erkrankungen und Störungen, wie Hypertonie, Zeichen der Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus, Gewichtszunahme oder -abnahme und ungewöhnliche Pigmentierungen der Haut achten.