Erschienen in:
01.07.2008 | Leitthema
Therapieoptionen bei karzinomerkrankten Frauen mit Kinderwunsch
verfasst von:
PD Dr. S. von Otte, K. Diedrich, M. Thill
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 7/2008
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Zusammenfassung
Mit zunehmend erfolgreicheren onkologischen Therapien nimmt auch das Langzeitüberleben betroffener Patientinnen zu. Dies erfordert, die durch die Behandlung verursachten Langzeitkomplikationen verstärkt zu berücksichtigen. Hierzu zählt auch der Verlust der Ovarialfunktion beziehungsweise der Fertilität infolge zytostatikainduzierter Gonadotoxizität. Heute können mehrere, teilweise jedoch noch als experimentell einzustufende Möglichkeiten des Fertilitätserhalts Anwendung finden. Die Zahl der Therapieoptionen zum Fertilitätserhalt hat gerade in jüngster Zeit zugenommen. Vor einer isolierten Strahlentherapie können die Ovarien beispielsweise aus dem Bestrahlungsfeld transpositioniert werden. Oozyten, fertilisierte Eizellen und Embryonen sowie Ovarialgewebe können heute kryokonserviert werden. Auch GnRH-Analoga schützen möglicherweise die weiblichen Gonaden. Einige der verfügbaren Optionen, wie die Kryokonservierung von Embryonen, sind in Deutschland rechtlich nicht zulässig. Ungeklärt ist neben zahlreichen technischen Details auch die Kostenerstattung. Dennoch hat die Perspektive einer Erfüllung des Kinderwunsches trotz tumorspezifischer Therapie große Bedeutung erlangt. Dies wird auch in der Gründung eines bundesweiten Netzwerkes „FertiPROTEKT“ deutlich, das überregional Methoden des Fertilitätserhalts anbietet.