Erschienen in:
16.09.2016 | Szintigrafie | Leitthema
Sentinel-Lymphknoten bei gynäkologischen Malignomen
Aktueller Stand der Evidenz
verfasst von:
Dr. med. Dr. med. univ. P. Widschwendter, N. De Gregorio, A. Beer, F. Ebner, T. Kull, W. Janni, C. Scholz
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Das Konzept des Sentinel-Lymphknotens findet auch in der gynäkologischen Onkologie immer breitere Anwendung und ist beim Vulva- und Zervixkarzinom fixer Bestandteil der Stagingoperation. Auch beim Endometriumkarzinom scheint diese minimalinvasive Form des Lymphknotenstagings zu funktionieren, wenngleich die Datenlage hierbei nicht zuletzt aufgrund der Heterogenität der Studien zu Kontroversen führt. Lediglich beim Ovarialkarzinom ist diese Form der nodalen Abklärung noch weit von einer klinischen Routine entfernt. Die Tracer, die zur Detektion der korrekten (Sentinel-)Lymphknoten führen sollen, weisen sehr unterschiedliche Eigenschaften auf. Während der konventionelle Blaufarbstoff (z. B. Patentblau V) in dieser Farbe die Lymphknoten immer sichtbar macht, kann das fluoreszierende Indocyaningrün nur mithilfe einer Spezialkamera sichtbar gemacht werden. Derzeit ist die intraoperative Detektion von radioaktiven 99mTechnetium(Tc)-Nanokolloiden mittels γ‑Sonde am weitesten verbreitet, ist aber auch mit Abstand die teuerste Substanz. Die zunehmende Datenlage im Feld der Sentinel-Lympknoten-Technik zeigt, dass dieses Konzept bei gleicher onkologischer Sicherheit und geringerer peri- und postoperativer Morbidität in Zukunft noch breiter eingesetzt wird.