Erschienen in:
01.12.2003 | Leitthema
Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR)
verfasst von:
Dr. H. Bauer, E. Märker-Hermann
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 12/2003
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Zusammenfassung
Weltweit gehören die nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zu den am häufigsten verordneten Medikamenten. Durch eine Hemmung der Prostaglandinsynthese führen sie zu einer raschen und guten analgetischen und antiphlogistischen Wirkung. Der Einsatz geht allerdings mit z. T. erheblichen, bisher oft unterschätzten Nebenwirkungen einher. Vor allem Nebenwirkungen am Gastrointestinaltrakt oder an der Niere können häufig den Einsatz limitieren. Alle herkömmlichen NSAR hemmen beide Isoformen der Cyclooxygenase (COX).
Über die Inhibition der COX-2 wird im Wesentlichen die antiphlogistische und analgetische Wirkung vermittelt, die Hemmung der COX-1 ist für einen großen Teil der Nebenwirkungen verantwortlich. Bei entsprechenden Risikopatienten sollten neben einer strengen Indikationsstellung für die Therapie mit NSAR eine medikamentöse Prophylaxe gastrointestinaler Nebenwirkungen durchgeführt werden. Alternativ kommen hier Substanzen aus der Gruppe der selektiven COX-2-Hemmer in Frage. Diese Substanzen zeigen in der Regel eine vergleichbar gute analgetische Wirksamkeit, bei einem deutlich reduzierten gastrointestinalen Risikoprofil, zumindest dort, wo zusätzliche Risiken, wie z. B. eine niedrig dosierte ASS-Therapie zur kardiovaskulären Prophylaxe nicht notwendig sind. Bei Patienten mit renaler Vorschädigung sind beide Substanzgruppen nur mit äußerster Vorsicht und unter strengen Kontrollen einzusetzen.