Erschienen in:
01.11.2003 | Leitthema
Intraoperative extrakorporale Irradiation und Replantation (IEIR) in der lokalen Behandlung primär maligner Knochentumoren
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. D. Sabo, L. Bernd, M. Buchner, M. Treiber, M. Wannenmacher, V. Ewerbeck, D. Parsch
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 11/2003
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Zusammenfassung
Bei 13 Patienten mit primär malignen Knochentumoren (10 Tumoren der Ewing-Sarkomgruppe, 1 parossales Osteosarkoma, 1 Adamantinomrezidiv, 1 malignes Hämangioperizytom) wurde die lokale Therapie als intraoperative extrakorporale Bestrahlung und Replantation (IEIR) des betroffenen knöchernen Segments durchgeführt (5 Tibia, 2 Femur, 6 Becken); 9 von 13 Patienten (69%) sind zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung am Leben (5 CDF, 4 AWMtreated); 4 Patienten sind verstorben (DOD). Während des bisherigen Nachbeobachtungszeitraums von 32 (6–57) Monaten wurden Lokalrezidive im extrakorporal bestrahlten Replantat nicht beobachtet. Die Komplikationsrate in dem beobachteten Kollektiv war sehr hoch (18 Komplikationen bei 11 der 13 Patienten, davon in 6 Fällen V° nach Ruggieri mit Verlust des Replantats).
Die typische Komplikation ist die schwere lokale Infektionen mit Erfordernis einer Replantatentfernung. Bei mechanischem Replantatversagen kann durch operative Revision mit Spongiosaplastik das Replantat meist erhalten werden. Sofern schwere Komplikationen vermieden oder beherrscht werden, ist ein gutes funktionelles Ergebnis möglich.
Die IEIR bleibt ein Ausnahmeverfahren wenn etablierte Rekonstruktionsverfahren wie Endoprothetik, biologische Defektrekonstruktion oder Umkehrplastiken aufgrund der Tumorlokalisation oder aufgrund des Patientenwunsches nicht sinnvoll eingesetzt werden können.