Erschienen in:
01.01.2004 | Originalien
Radiotherapie von Arthrosen
Indikation, Technik, klinische Ergebnisse
verfasst von:
Dr. R. Ruppert, M. H. Seegenschmiedt, R. Sauer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
Die Strahlentherapie degenerativer Gelenkerkrankungen ist gerade in neuerer Zeit und aus orthopädischer Sicht unzureichend erforscht. Bisher fehlen trotz meist älterer Publikationen von strahlentherapeutisch tätigen Kollegen ausreichende Langzeitbeobachtungen sowie eine Bewertung nach objektiven orthopädischen Kriterien.
Von 1984–1994 wurden an der Strahlentherapeutischen Universitätsklinik Erlangen insgesamt 85 Patienten wegen Schmerzen aufgrund arthrotischer Gelenkveränderungen im Bereich der Hüft-, Knie-, Schulter- und des Daumensattelgelenks behandelt. In der vorliegenden Studie wurden bei 73 Patienten 103 bestrahlte Gelenke langfristig nachuntersucht. Die Beurteilung erfolgte retrospektiv durch orthopädisch etablierte Scores unter Einbeziehung objektivierbarer Parameter.
63% der bisher therapieresistenten Patienten sprachen auf die Radiotherapie (RT) an. Lediglich 3 Patienten mussten sich im Nachuntersuchungszeitraum schließlich doch einer endoprothetischen Versorgung unterziehen. Hinsichtlich des Zielkriteriums "komplette Beschwerdefreiheit" bzw. "wesentliche Besserung" der Beschwerden hatte nur die längere Symptomdauer als einziger Parameter in multivariater Analyse einen negative prognostische Bedeutung (p<0,05).
Auch bei zuvor therapieresistenten Beschwerden ist die RT bei Arthrosen eine erfolgreiche Alternative zu den üblichen konservativen Maßnahmen und teilweise der Operation und verdient deshalb mehr Aufmerksamkeit und Beachtung.