Erschienen in:
01.01.2009 | Leitthema
Die arthroskopische ventrale Schulterstabilisierung
verfasst von:
J. Paul, S. Vogt, T. Tischer, Prof. Dr. A.B. Imhoff
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
Die anteroinferiore Schulterluxation ist eine häufige Verletzung, insbesondere bei jungen sportlichen Männern. Konservative Therapieansätze scheitern oft an erneuten Luxationen der Schulter, die bei jungen Patienten in bis zu 80% der Fälle auftreten. Die arthroskopische ventrale Schulterstabilisierung stellt den Goldstandard der operativen Versorgung dar und ist der konservativen Therapie in Bezug auf die Reluxationen überlegen.
Die Autoren empfehlen bei der ventralen arthroskopischen Schulterstabilisierung die Verwendung von Fadenankern zur Refixation des Kapsel-Labrum-Komplexes. Zusätzlich zu den Standardzugängen wird ein anteroinferiorer Arbeitszugang zur optimalen Positionierung der Fadenanker benutzt. Begleitpathologien, wie z. B. SLAP-Läsionen, können im gleichen operativen Eingriff diagnostiziert und therapiert werden, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Die Ablösung des M. subscapularis ist im Gegensatz zur offenen Operation nicht mehr notwenig, wodurch die Morbidität sinkt. Die Reluxationsraten der arthroskopischen Schulterstabilisierung sind nach Studienlage durchschnittlich mit 6,5% sehr niedrig und mit der Reluxationsrate bei offenen Stabilisierungen vergleichbar, allerdings ohne die Nachteile der offenen Stabilisierung aufzuweisen.