Erschienen in:
01.06.2009 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Isolierte und kombinierte Kniebandverletzungen
Anatomie, Biomechanik, Diagnostik, Indikationsstellung, operative Therapie
verfasst von:
Dr. O. Yastrebov, P. Lobenhoffer
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2009
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Zusammenfassung
Die komplexe Knieinstabilität zeichnet sich durch gleichzeitige Verletzung des vorderen (VKB) oder hinteren Kreuzbandes (HKB) sowie in vielen Fällen mindestens einer weiteren wesentlichen Bandstruktur aus. Verletzungen des medialen Kollateralbandes sowie des HKB haben eine hohe Heilungspotenz und können oft konservativ behandelt werden. Indikationen zur operativen Versorgung sind die Instabilität der Meniskusaufhängung, eingeschlagene Bandfasern im Gelenk mit Blockierungen, Knieluxationen mit schwerer Knieinstabilität und dislozierte knöcherne Bandausrisse. Bei Verletzung des lateralen Seitenbandapparates kommt es aufgrund der Bandretraktion nicht zu einer suffizienten Spontanheilung. Daher ist bei relevanter lateraler Knieinstabilität die Indikation zur operativen Bandrekonstruktion in den ersten 2 Wochen nach dem Trauma großzügig zu stellen. Die Indikation zur notfallmäßigen Kniearthroskopie bei isolierten VKB- oder HKB-Rupturen dagegen sollte streng gestellt werden. Bei einer Kniegelenkluxation dürfen die Begleitverletzungen des Gefäß-Nerven-Bündels nicht übersehen werden.