Erschienen in:
01.07.2009 | Originalien
Die früh infizierte Duokopfprothese
Ein Behandlungsalgorithmus
verfasst von:
PD Dr. M. Wick, I. Maul, G. Muhr
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
In einer retrospektiven Studie mit 30 Patienten wurden die Ergebnisse unterschiedlicher chirurgischer Therapien eines Frühinfekts nach Implantation einer Duokopfprothese miteinander verglichen.
Material und Methode
Die Patienten wurden in 2 Gruppen eingeteilt: In Gruppe 1 (tiefer Infekt; n=16) wurde sowohl das Polyethylen- (PE-)Inlay des Duokopfes als auch der Kopf ausgewechselt bzw. gegen einen Stahlkopf ersetzt. In Gruppe 2 (tiefer Infekt, n=14) wurde zusätzlich in gleicher Sitzung eine Pfanne implantiert. Alle Patienten wurden postoperativ entsprechend des Keimspektrums antibiotisch behandelt.
Ergebnisse
Der Hauptkeim war in beiden Gruppen Staphylococcus aureus (Gruppe 1: 68%, Gruppe 2: 78%). In Gruppe 1 konnte 6 Monate postoperativ bei 37,5% der Patienten Infektfreiheit erzielt werden, in Gruppe 2 bei 71,4% (p=0,019). Drei Patienten aus Gruppe 1 verstarben im septischen Multiorganversagen. Zwei Patienten aus der Gruppe 1 und ein Patient aus der Gruppe 2 erhielten eine Girdlestone-Operation.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse zeigen, dass beim Vorliegen eines tiefen Frühinfekts ein radikales Débridement mit Kopfwechsel und Implantation einer Pfanne sowie antibiotischer Behandlung die besten Ergebnisse in Bezug auf Infektfreiheit bringt.