Erschienen in:
01.08.2010 | Leitthema
Strategisches Benchmarking
Eine potenzielle Antwort auf die raschen Veränderungen im Gesundheitswesen
verfasst von:
Dr. K. Bredl, B.Sc., Gesundheitsökonom (EBS), S. Hüsig, M.K. Angele, C. Lüring
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Das aktuelle Gesundheitswesen impliziert einen Wirtschaftsmarkt mit hoher Transparenz und verschärftem Wettbewerb. Der steigende Kostendruck, die wachsende Konkurrenz, die Ressourcenknappheit sowie der Zielkonflikt zwischen Versorgungsauftrag und Wettbewerb zwingen die Spieler im Gesundheitssektor (speziell die Krankenhäuser und damit auch die einzelnen Abteilungen) schneller auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die eigene Existenz sicherzustellen. Da der Wandel in diesem Kontext die einzige Konstante darstellt, wird Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sowie das Hinterfragen der eigenen Leistung zu einer unabdingbaren Voraussetzung, um erfolgreich am Markt agieren zu können. Das Managementtool „Benchmarking“ stellt eine Antwort auf die derzeitige Dynamik im Gesundheitswesen dar – eine in der Industrie bereits weit verbreitete Methode.
Im Rahmen dieses Artikels werden die theoretischen Grundlagen des Benchmarking aufgezeigt und dessen Anwendungsmöglichkeiten in chirurgischen Kliniken erarbeitet. Strategischer Hintergrund des Benchmarking ist der systematische Prozess der Identifikation mit Bestlösungen („best practices“), d. h. es erfolgt ein Vergleich der eigenen Abteilung oder des Krankenhauses mit einem Benchmarkingpartner. Benchmarking zielt auf eine neue Art dynamischen und auf schnelle Resultaterzielung ausgelegten Lernens ab. Diese Forderung wird begründet durch den Paradigmenwechsel höhere Qualität und patientenwirksame Innovationen in kürzerer Zeit mit tendenziell sinkenden Kosten zu realisieren. Die Implementierung von modifizierten „best practices“ trägt dazu bei, das eigentliche Kerngeschäft einer chirurgischen Klinik (Patientenversorgung, Versorgungsauftrag) noch zielführender und kostengünstiger zu absolvieren bzw. das Kerngeschäft von artfremden Kostenbelastungen (Umlagen) zu entlasten. Letztendlich wird Benchmarking auch im Bereich chirurgischer Kliniken Einzug als Managementtool finden, um das Krankenhaus und dessen Abteilungen konkurrenzfähig zu halten bzw. eine Führungsposition im Gesundheitsmarkt einzunehmen.