Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Anatomie und Biomechanik des Patellofemoralgelenks
Physiologische Gegebenheiten und Veränderungen nach Implantation einer Knietotalendoprothese
verfasst von:
Dr. A. Steinbrück, S. Milz, M. Woiczinski, C. Schröder, S. Utzschneider, V. Jansson, A. Fottner
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2011
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Zusammenfassung
Das Patellofemoralgelenk stellt eine komplexe Funktionseinheit unterschiedlicher Komponenten dar. Die Zugkräfte des M. quadriceps femoris werden über die Patella und das Lig. patellae auf die Tuberositas tibiae übertragen. Diese Anordnung vergrößert das auf das Kniegelenk einwirkende Drehmoment. Die dynamische Positionierung der Patella im patellofemoralen Gleitlager hängt von der Geometrie der Gelenkflächen ab und wird durch muskuläre und bindegewebige Stabilisatoren unterstützt. Neben den Retinacula patellae findet das Lig. patellofemorale mediale zunehmende Beachtung. Gleit- und Kippbewegungen der Patella sind eng mit der retropatellaren Druckverteilung verknüpft und lassen sich durch Verlagerung der tibialen Insertion des Lig. patellae beeinflussen. Nach Implantation einer Prothese mit veränderter Gelenkflächengeometrie kommt es zu einer Änderung sowohl der Patellakinematik als auch der retropatellaren Druckverhältnisse. Numerische Computersimulationen haben das Potenzial, die Abschätzung der retropatellaren Druckverteilung im normalen wie im endoprothetisch versorgten Kniegelenk zu ermöglichen.