Erschienen in:
01.05.2012 | Leitthema
Der minimal-invasive anterolaterale Zugang
Eine Literaturübersicht
verfasst von:
PD Dr. A. Roth
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Der anterolaterale Zugang zur Implantation von Hüfttotalendoprothesen (HTEP) kommt in Modifikationen des Watson-Jones-Zugangs und des Zugangs nach Hardinge als minimal-invasiver Zugang zum Einsatz. Im Vergleich mit anderen Zugängen werden in der Literatur hinsichtlich Operationszeit, Blutverlust, Schmerzen und Komplikationen bei diesem Zugang in der Mehrzahl keine Nachteile gefunden. Laborchemische Untersuchungen sprechen für eine geringere Schädigung der Glutäalmuskulatur. Diese Resultate werden durch Untersuchungen im MRT unterstützt, mit dem Hinweis auf eine besondere Eignung für ältere Patienten. Die funktionellen Ergebnisse sind teilweise widersprüchlich, jedoch gibt es auch hier keine Hinweise auf Nachteile. Vermehrte Komplikationen in Form von Frakturen oder Fehlpositionierungen der Implantate lassen sich als Folge einer Lernkurve interpretieren. Eine nachgewiesene kürzere Verweildauer muss im Kontext mit den lokalen Gegebenheiten im Gesundheitswesen gesehen werden. Die in Reviews und Metaanalysen erfolgte Auswertung minimal-invasiver Techniken unterscheidet bisher nicht zwischen den einzelnen Zugängen und greift auf unterschiedliche Zeiträume und Auswahlkriterien zurück. Die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen lassen sich daher nicht uneingeschränkt auf den minimal-invasiven anterolateralen Zugang anwenden.