Erschienen in:
01.06.2012 | Originalien
Langzeitergebnisse der Imhäuser-Osteotomie bei Epiphyseolysis capitis femoris lenta
verfasst von:
Dr. A. Fujak, K. Müller, W. Legal, H. Legal, R. Forst, J. Forst
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung der Epiphyseolysis capitis femoris (ECF) wird immer wieder kontrovers diskutiert. Die intertrochantäre Umstellungsosteotomie nach Imhäuser gehört seit Jahrzehnten zu den etablierten Behandlungsmethoden bei Gleitwinkeln zwischen 30 und 60°. In dieser Studie wurden die klinischen und röntgenologischen Langzeitergebnisse und biomechanischen Auswirkungen dieser Umstellungsosteotomie untersucht.
Patienten und Methoden
Bei 28 Patienten (19 Jungen und 9 Mädchen) mit chronischer ECF mit Gleitwinkeln zwischen 30 und 60° wurde eine intertrochantäre Imhäuser-Osteotomie durchgeführt. Die Patienten waren zum Operationszeitpunkt zwischen 9 und 19 Jahre alt (∅ 13,7±2,2 Jahre). Die Nachuntersuchung erfolgte nach durchschnittlich 24±6,7 (12–32 Jahren).
Ergebnisse
Die biomechanische Berechnung ergab postoperativ einen Anstieg der auf das Hüftgelenk wirkenden Kraft bei gleichzeitigem Absinken des einwirkenden Drucks bedingt durch eine Vergrößerung der belasteten Gelenkfläche. Der Harris Hip Score ergab bei 17 Patienten ein exzellentes, bei 8 ein gutes und bei 3 ein befriedigendes Ergebnis. Die Auswertung der Röntgenbefunde zeigte statistisch signifikant mehr Arthrosezeichen auf der osteotomierten als auf der Gegenseite. Bei 10 von 27 Patienten wurde auf der osteotomierten Seite ein höherer Arthrosegrad festgestellt; bei 14 Patienten war er gleich und bei 3 Patienten war die nichtosteotomierte Seite mehr beeinträchtigt.
Schlussfolgerung
Die intertrochantäre Imhäuser-Osteotomie führt trotz einer Valgisierung zur Entlastung der krafttragenden Strukturen des Hüftgelenks. Dadurch wird die Entwicklung degenerativer Veränderungen wahrscheinlich verlangsamt, aber nicht gänzlich verhindert. Die Indikation zu diesem operativen Verfahren bei Gleitwinkeln zwischen 30 und 60° wird durch die guten klinischen und radiologischen Ergebnisse bestätigt.