Erschienen in:
01.06.2015 | Leitthema
Prothetische Rekonstruktion hoher Amputationen der oberen Extremität
verfasst von:
Dr. S. Salminger, A. Sturma, Dr. M. Herceg, Dr. O. Riedl, Dr. K. Bergmeister, Prof. Dr. O.C. Aszmann
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Steuerung myoelektrischer Armprothesen erfolgte konventionellerweise über zwei Oberflächenelektroden, welche von zwei getrennt innervierten Muskelgruppen angesteuert werden. Zwischen den verschiedenen prothetischen Gelenken wird mittels Kokontraktion dieser Muskeln gewechselt und in der jeweiligen Ebene mit denselben Muskeln linear gesteuert. Ein harmonischer, dem natürlichen Bewegungsmuster entsprechender Bewegungsablauf ist mit diesem Steuerungsmechanismus nicht möglich.
Fragestellung
Übersicht über die chirurgischen, therapeutischen und prothetischen Möglichkeiten bei hohen Amputationen der oberen Extremität.
Material und Methode
Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen des klinischen Alltags und Durchsicht von Patientenakten.
Ergebnisse
Durch selektive Nerventransfers der amputierten Armnerven des Plexus brachialis auf verbliebene Stumpfmuskulatur können bis zu sechs Signalgeber geschaffen werden, welche intuitiv und simultan die verschiedenen prothetischen Gelenke steuern können. Auf diese Weise ist eine effiziente und harmonische Steuerung der Prothese gewährleistet ohne dass der Patient zwischen den verschiedenen Steuerungsebenen wechseln muss. Gleichzeitig werden etwaige Neurome behandelt und somit ein schmerzfreies Tragen der Prothese ermöglicht. Aufgrund der dadurch vermehrten Verwendung von myoelektrischen Prothesen steigen auch die Anforderungen an den Stumpf. Hier gilt es sowohl chirurgisch als auch orthopädietechnisch eine stabile Verbindung zwischen Stumpf und Prothese zu schaffen, um eine optimale Prothesenfunktion zu ermöglichen.