Erschienen in:
01.01.2016 | Antibiotika | Leitthema
Management periprothetischer Infektionen des Kniegelenks
verfasst von:
N. Renz, C. Perka, PD Dr. A. Trampuz
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Der endoprothetische Ersatz gehört zu den erfolgreichsten Operationen der modernen Medizin. Mit zunehmendem Einsatz von Knieprothesen steigt auch die Anzahl von periprothetischen Infektionen. Bei schmerzhafter Gelenkprothese oder Zeichen einer Frühlockerung muss mittels Gelenkpunktion eine Infektion ausgeschlossen werden. Ein Erhalt der Prothese mit Wechsel der beweglichen Teile ist nur bei akuten Infektionen möglich (< 4 Wochen nach Operation bzw. bei Symptomdauer < 3 Wochen bei hämatogenen Infektionen), sofern die Prothese stabil, die Weichteile intakt und kein Problemerreger nachgewiesen ist. In anderen Fällen muss ein kompletter ein- oder zweizeitiger Prothesenwechsel durchgeführt werden. Beim zweizeitigen Wechsel ist ein kurzes Intervall von 2–3 Wochen möglich, sofern eine Biofilm-aktive Therapie verfügbar ist. Rifampicin soll gezielt (nach Erregernachweis) und nur in Kombination mit einem weiteren wirksamen Antibiotikum eingesetzt werden. In diesem Beitrag werden die aktuellen Management-Konzepte der periprothetischen Infektion des Kniegelenkes diskutiert.