Erschienen in:
19.09.2016 | Endoprothetik | Leitthema
Die posttraumatische Arthrose des jungen Patienten
Therapieoptionen vor der Endoprothese
verfasst von:
PD Dr. K. J. Burkhart, Dr. med. B. Hollinger
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Therapie der posttraumatischen Ellenbogengelenksarthrose des jüngeren Patienten ist schwierig. Die Totalendoprothese des Ellenbogens ist bei diesem Patientenkollektiv soweit wie möglich hinauszuzögern. Am Anfang der Therapie steht die konservative Behandlung, bei Versagen derselben können chirurgische Maßnahmen diskutiert werden.
Behandlungsziel
Ziel der chirurgischen Therapie sollte es sein, einen funktionellen Bewegungsumfang bei akzeptablen Schmerzen zu gewährleisten, ohne dabei zukünftige Therapieoptionen zu verbauen.
Therapie
Patienten mit endgradigem Extensions- und/oder Flexionsschmerz und Bewegungseinschränkung eignen sich für das arthroskopische oder offene Debridement. Patienten mit fortgeschrittener Arthrose und Schmerzen über dem gesamten Bewegungsbogen, die noch zu jung für eine Ellenbogenprothese sind, kann die Interpositionsarthroplastik oder auch Arthrodese angeboten werden. Die Arthrodese führt durch den Verlust des Extension- und Flexionsbogens zu massiven Einschränkungen im täglichen Leben. Sie wird heute daher nur noch in absoluten Ausnahmesituationen empfohlen. Die Interpositionsarthroplastik stellt eine sinnvolle Option für den jüngeren Patienten mit stabilem Ellenbogen ohne wesentliche knöcherne Defekte dar, die einen stabilen, funktionellen Bewegungsbogen bei akzeptablem Schmerzniveau gewährleisten kann. Dabei bewahrt sie die Revisionsmöglichkeiten der erneuten Interpositionsarthroplastik sowie den Rückzug zur Ellenbogentotalendoprothese. Die (Teil-)Endoprothetik des Ellenbogens gehört ebenfalls zu den Therapieoptionen der Ellenbogenarthrose, ist jedoch nicht Bestandteil dieser Übersichtsarbeit.